Filmtheater Charlott

•Februar 18, 2009 • Kommentar verfassen

Entrance

Der heute kaum noch als Kino zu identifiziernde Saalbau mit insgesamt 520 Platzen in 3 Sälen steht im Westen Potsdams und wurde 1934 als Nachfolger des Restaurants Viktoria-Garten erbaut.

In einer Selbstanzeige wurde dieses Etabilissment als Restaurant 1. Ranges bezeichnet. Hier verkehrte nur die noble Gesellschaft. Es gab einen großen Ballsaal und eine großzüge Fläche für die Freiluftbewirtung. Jeden Sonntag fanden hier Militärkonzerte statt.

Eine zu DDR-Zeiten angebrachte Gedenktafel verrät folgendes:

In diesem Gebäude sprachen
Karl Liebknecht
August Bebel
und Paul Singer
zu den Werktätigen Potsdams
und riefen sie zum Kampf gegen
Imperialismus, Militarismus
und Krieg auf

Unter dem Namen
V i k t o r i a g a r t e n
war hier die größte
Versammlungsstätte der
Potsdamer Arbeiterbewegung
von 1890 bis zur November-
Revolution 1918

1934 wurde das neue Kino eingeweiht. Auch weiterhin galt das Etablissement als nobel, wie der Tatsache beweist, daß das Haus noch in den 60er Jahren der DDR ein Premierenkino war.

Tomorrow never dies

Der Abstieg begann nach der Wende. Ende der 90er Jahre war entgültig Schluss mit Kino, die Sitze und das Parkett wurden herausgerissen. Übrig blieb nur ein größtenteils entkernter Bau und die völlig zerstörten Reste eines DDR-Filmprojektors.

2004 wurde das Gebäude zusammen mit der daneben liegenden Villa versteigert. Während die Villa gerade saniert wird, ist das Schicksal des Lichtspielhauses unbekannt.

Final Curtain

Mehr Fotos gibt es bei Flickr.

Geschlossene Tore zur Welt: Buffalo Central Terminal

•Februar 13, 2009 • 1 Kommentar

The New York Central Terminal in Buffalo, NY ist ein gigantischer Koloss. Das Gebäude liegt weit abseits des Stadtzentrums von Buffalo, inmitten halbverlassener Hütten und Industrie.

Das 1927 begonnene und 1929 eröffnete Terminal (einer der gebräuchlichen Bezeichnungen für einen großen Bahnhof  in den USA) ist etwa 4 km von Downtown Buffalo entfernt und besteht aus mehreren zusammenhängenden Gebäudeteilen. Der Bahnhof würde für eine Kapazität von 3200 Passagieren
pro Stunde ausgelegt.

Die Haupthalle (Main Concourse) ist 69 m lang, 21 m weit und 17,8-19,4 m hoch. Die Halle bot Platz für zahlreiche Einrichtungen wie ein Restaurant, Bistros, Cafés, ein Telegraphenbüro und die üblichen Bahnhofseinrichtungen wie Gepäckabgabe  und Fahrkartenschalter. Außerdem sprudelte hier ein Springbrunnen. Die Curtiss St. verläuft direkt unter der Haupthalle, wurde aber in den späten 90er Jahren wegen herabfallender Gebäudeteile gesperrt. Die Halle gehört heute der Central Terminal Restoration Corporation, die sich eine Erhaltung und Restaurierung des Komplexes zum Ziel gesetzt hat.

Der Büroturm (Office Tower) ist 20 Stockwerke hoch, mit einberechnet das Erdgeschoss, die Geschosse der Halle und die Aussichtsplattform. Das 83 Meter hohe Gebäude gehört wie die Haupthalle der Central Terminal Restoration Corporation.

Die Bahnsteighalle (Platform Concourse) ist 140 Meter lang und ermöglicht den Zugang zu den 14 Gleisen, verteilt auf 7 Bahnsteigen. Jeder Bahnsteig ist über eine Rampe und eine Treppe zu erreichen. Die Bahnsteighalle ist heute nicht mehr mit der Bahnhofshalle verbunden, das Zwischenstück wurde abgerissen.

Die Gepäckabfertigung und das Postgebäude befinden sich beide an der Curtiss Street, sie sind heute in Besitz der Central Terminal Restoration Corporation (Gepäck) und der City of Buffalo (Post).

In einem sehr schlechten Zustand befindet sich das Railway Express Building.
Die Railway Express Agency war ein Vorläufer von dem, was heute FedEx, UPS und Co. darstellen. Das Gebäude liegt hinter dem Postgebäude und konnte von Zügen direkt befahren werden. Unmittelbar nach der Ankunft wurden die Expressgüter be- und entladen und der Zug fuhr weiter. Das Gebäude befindet sich im besitz der City of Buffalo, die schon seit Jahren plant, es abzureißen.

1966, noch zu Zeiten des Betriebs, wurden eine ganze Reihe von Gebäuden abgerissen. Dazu gehörten ein Kraftwerk, ein Dienstgebäude der Pullman Company, ein Eishaus, diverse Stellwerke und eine Wagenhalle. Das Terminal hatte nie einen Lokschuppen, der nächste Rundlokschuppen lag 1,6 Km entfernt und liegt heute ebenfalls brach.

Das Terminal wurde als sogenanntes Union Terminal errichtet, womit Bahnhöfe gemeint sind, die gemeinsam von verschiedenen Bahngesellschaften genutzt werden. Der normale Fall war damals, daß jede Gesellschaft ihren eigenen Bahnhof betrieb.

Schon 1889, als diverse Gesellschaften ihre eigenen Stationen betrieben, wurden Rufe nach einer gemeinsamen Station laut. Die New York Central als dominierende Bahngesellschaft betrieb damals bereits zwei Bahnhöfe, die jedoch beide schon zu alt oder zu klein waren. Buffalo wuchs damals rasend schnell, und eine Erweiterung der alten Stationen war nicht ohne weiteres möglich. So plante man ein zukunftsorientiertes Terminal etwa 4 km im Osten der Stadt als Durchgangsbahnhof. Die Prognosen sahen ein schnelles Wachstum auf 1,5 Millionen Einwohner voraus (Buffalo hat heute eine Population von 272.600 EW), so daß der neue Bahnhof, noch weit Abseits, bald umwuchert und ein neues Zentrum darstellen würde. Am 22. Juni 1929 wurde der neue Bahnhof, nach vierjähriger Planungs- und Bauzeit unter Beisein von 2200 geladenen Gästen feierlich eröffnet. Neben der New York Central verkehrten hier in den Anfangsjahren auch die Züge der Canadian National Railroad, Pennsylvania Railroad und der Toronto, Hamilton and Buffalo Railway.

Während der gesamten Betriebszeit war das Terminal stetig überdimensioniert. Zur Eröffnung starteten von hier täglich über 200 Züge, doch nur ein Jahr später begann bereits die Große Depression. Zusätzlich begann das Automobil seinen Siegeszug. Einen kleinen Aufschwung gab es noch einmal zur Zeit des zweiten Weltkriegs, als 1944 täglich 152 Züge den Bahnhof verließen. Danach gingen die Passagierzahlen stetig bergab.

1956 bot die New York Central das Bahnhofsgebäude für die Summe von einer Million Dollar zum Verkauf an. Es gab keine Interessenten. 1961 wurde die Verbindung nach Niagara Falls eingestellt. 1966 war man wegen fehlender Einnahmen gezwungen, die nun überflüssigen Gebäude abzureißen.

1968 ging die New York Central in der Penn Central Transportation Company auf. Der Betrieb dauerte jedoch nur drei Jahre, denn schon 1971 ging Penn Central in Amtrak auf.

1976 wurde Penn Central teil der Consolidated Rail Corporation. Diese Güterbahngesellschaft betrieb ihre Büros im Bahnhofshochhaus.

Im Oktober 1977 eröffnete Amtrak wieder die Strecke nach Niagara Falls und Toronto. Doch anstatt das alte Bahnhofsgebäude zu revitalisieren erweckte Amtrak die alte Exchange Street Station. Durch den neuen, nun zentraler gelegenen Bahnhof fielen die Passagierzahlen im Central Terminal weiter in den Keller.

Das Central Terminal wurde 1979 mit der Eröffnung der neuen Dephew station dann endgültig stillgelegt. Der letzte Zug verließ das Terminal
am 28. Oktober 1979. Conrail schloss seine Büros im Turm 1980.

Nach der Einstellung des Passagierverkehrs 1979 erwarb die Firma Anthony Fedele & Galesi Realty den gesamten Komplex für 75.000 Dollar. Fedele nutzte das Gebäude für eine Vielzahl von Gelegenheiten, u.a. Galaevents, Messen, Hockeyspiele und mehr. 1982 wurde die Brücke zwischen Haupthalle und Bahnsteighalle abgerissen, um sogenannten Hochfrachtzügen die Durchfahrt zu ermöglichen. 1984 erfolgte der Eintrag in das National Register of Historic Places.

Anthony Fedele wurde 1986 wegen Steuerhinterziehung und anderer Vergehen inhaftiert, das Terminal zwangsversteigert. Der einzige Bieter, Thomas Telesco, bekam für 100.000 Dollar den Zuschlag.

Telesco begann sofort damit, alles verwertbare zu Geld zu machen. Sprichwörtlich alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde herausgerissen und verkauft. Telesco verkaufte das Gebäude danach weiter an einen Bernie Tuchman und Samuel Tuchman, die den Raubbau fortsetzten.

Während dieser Zeit begann der große Verfall der Station. Alle Artefakte wurden entfernt, oft ohne Rücksicht auf Verluste. Während des Versuchs, die Deckenlampen mit einem Truck zu demontieren, krachte der LKW rückwärts in die berühmte Bisonstatue in der Haupthalle, die dabei völlig zerstört wurde.

Demontiert wurden u.a. Treppengeländer, Briefkästen, Schilder, Lampen. Dazu war das Geäude völlig ungesichert und der Vandalismus konnte ungehindert toben. Auch Brandstiftungsversuche ga es während dieser Zeit. Man sagt, der einzige Grund, warum das gebäude heute noch steht, waren die schon damals enorm hohen Abrisskosten von 12 Millionen Dollar.

Jedem Bürger von Buffalo, der sich über den schlechten Zustand der Gebäude beschwerte, soll der Eigentümer gesagt haben: „Machs doch besser. Für nen Dollar kannste es haben.“ („If you think you could do a better job, I’ll sell it to you for a dollar.“)

1997 wurde der Komplex dann tatsächlich für einen symbolischen Dollar (und 70.000 Dollar aufgelaufene Grundsteuer) an die sich kurz darauf gegründete Central Terminal Restoration Corporation (CTRC) verkauft. Ziel dieser gemeinnützigen Vereinigung ist es, die Gebäude zu erhalten und einer Nutzung zuzuführen.

1999 gelang es der CTRC, die gewaltigen Uhren im 10. Stock des Turmes zu restaurieren und wieder zum Leuchten zu bringen. Seit 2001 kann die Gebäudespitze wieder illuminiert werden. 2003 wurde das Gebäude wieder für dieÖffentlichkeit im Rahmen von Führungen geöffnet. Seitdem besuchten bis heute mehr als 70.000 Menschen das Gebäude. Zusätzlich veranstaltet die CTRC diverse lokale Aktionen wie Feste, Ausstellungen, und das Buffalo
Oktoberfest.

2005 konnte die alte Bahnhofsuhr der Haupthalle für 25.000 Dollar zurückgekauft werden. 2007 äußerte der britische Milliardär Bashar Issa Interesse am Areal und plant, es wieder seiner ursprüngichen Funktion als Bahnhof zuzuführen. Dazu isind auch im Bahnhofsumfeld erhebliche Investitionen geplant.

2009 ist davon allerdings noch nichts umgesetzt.

Noch heute ist das Hochhaus des Buffalo Central Terminal das neunthöchste Gebäude der Stadt.

Quelle Text:

Wikipedia

Quelle Fotos:

Flickr

Alle Bilder unterliegen der Creative Commons Lizenz

Alle Signale auf grün!

•Februar 9, 2009 • Kommentar verfassen


013, ursprünglich hochgeladen von atomhirsch

Es geht los!

Der Atomhirsch kam am 7.11.1979 zur Welt, nicht ganz freiwillig. Aufgewachsen in Hannover-Linden, in unmittelbarer Nähe zu Continental, Hanomag und Werner & Ehlers (FauSt). Schon als Kind gern in der Nähe von Industrie, Eisen und Stahl.

Mit 19 gings dann nach Berlin. Ein Eldorado für jemanden, der Ruinen liebt. Bisher zu schüchtern, solche Orte zu betreten, änderte sich das schnell. Die erste Berliner Ruine war die alte Seifenfabrik an der Michaelkirchbrücke. Dann folgten Stralau, Karlshorst, Johannisthal, und viele mehr. Leider alles noch ohne eine Kamera, die diesen Namen auch verdient hätte…

Und wie das häufig so ist: Kaum hat man endlich die lang angesparte gute Ausrüstung, war der Abrissbagger schon da. Shit happens.

Schon lange spielte ich mit dem Gedanken ein deutsches Blog zum Thema zu führen (mein Englisch ist einfach zu grottig), und nun hab ich mich durchringen können. Hier möchte ich meine Fundstücke präsentieren und mit der interessierten Gemeinde teilen.

Viel Spaß wünscht

der Atomhirsch

Flickr

•Februar 9, 2009 • Kommentar verfassen

This is a test post from flickr, a fancy photo sharing thing.

Hello world!

•Januar 19, 2009 • 1 Kommentar

Sieh an, sieh an, der Atomhirsch fängt mit dem Bloggen an.